Universal Plan B im Bewährungstest
Name: Universal Plan B
Gesamtbewertung: (2,5 von 5)
Kosten: 25$ Erst-Spende
Website: www.universalplanb.com
Kategorie: Crowdfunding-Plattform
In meiner Serie zu den Crowdfunding Systemen habe ich bereits die Plattformen Crowdfunding International und Crowdrising vorgestellt. Eine dritte Plattform möchte ich noch in den Vergleich mit aufnehmen. Es geht dabei um die Plattform Universal Plan B.
Was ist Universal Plan B?
Universal Plan B ist genau wie Crowdrising eine peer-to-peer Spendenplattform. Auch hier sendet jedes Mitglied seine Spenden direkt an die betreffenden anderen Mitglieder. Es werden also keine Spenden und keine Gebühren an die Plattform direkt gesendet.
Die Plattform ist noch recht neu und die Informationen, die auf der Website zu finden sind, ändern sich gerade noch sehr häufig. Getätigte Aussagen verschwinden wieder von der Plattform und werden durch andere ersetzt. Wenn also das eine oder andere, was ich hier nenne, so nicht mehr auf der Website zu finden ist, könnte das genau daran liegen, dass der Inhalt auf der Seite gerade sehr häufig geändert wird
Wer steht hinter der Plattform
Auf der Website sind keinerlei Informationen zu finden, wer hinter der Plattform steht. Es sind weder Namen noch Adressen hinterlegt. Die Domain selber wurde Ende März 2016 registriert auf den Inhaber David Embe. Embe war von 1993 bis 1997 Nationalspieler der kamerunischen Fußballmannschaft. Im Zusammenhang mit Online-Systemen ist er bisher nicht in Erscheinung getreten.
Die Aussage, die die Plattform über sich selber trifft, ist:
We are not an investment program. We are not a gifting program. We are not an MLM or business of any sort.
Da stellt sich dann die Frage, was sind sie denn dann, wenn sie das alles angeblich nicht sind? Aber das wird auch beantwortet:
Universal Plan B is a Member to Member Platform for members to share abundance by privately and directly giving to each other.
Ziemliche Wortklauberei also. Sie wollen nicht in die bereits negativ besetzte Schublade “gifting system” gesteckt werden, aber eine andere Beschreibung, als “privately giving each other” fällt ihnen anscheinend auch nicht ein. (Anmerkung: mittlerweile wurden beide Aussagen von der Seite gestrichen, stattdessen wird nur noch darauf hingewiesen, dass sie keine „gifting“ Plattform sind)
Wie funktioniert Universal Plan B?
Interessant ist die Tatsache, dass diese Plattform genau gleich aussieht wie die Plattform von Crowdrising. Die Software scheint es also irgendwo fertig zu kaufen zu geben und man muss sie nur an seine eigenen Bedürfnisse anpassen, bevor man sich selber an die Spitze der Pyramide setzt.
Die Funktionsweise ist auch absolut identisch. Jeder entrichtet seine Spenden direkt an andere Mitglieder. Das System ist lediglich dazu da, damit jeder seine getätigten und empfangenen Spenden bestätigt. Bei Universal Plan B liegt eine 3×4 Matrix zugrunde (Erklärungen zur Funktionsweise der Matrix gibt’s im ersten Artikel). Jedes Mitglied hat also direkt unter sich 3 Plätze frei und empfängt Spenden bis zu 4 Level in die Tiefe. Zum Einstieg zahlst du $25 aus der eigenen Tasche an die Person, die dich geworben hast. Damit kannst du dann selber von bis zu drei Personen, die du wirbst, Spenden erhalten. Um vom nächsten Level auch Spenden zu erhalten, musst du selber in Level 2 aufsteigen und dazu eine weitere Spende an die Person zwei Plätze über dir entrichten.
Informationen zum System
Die Website wirkt auf den ersten Blick recht überladen und mit vielen Menüpunkten versehen. Der Informationsgehalt insgesamt ist aber eher überschaubar. Es gibt hier keine Videos als Erklärung, aber eine FAQ Seite, die zumindest die grundlegenden Eigenschaften der Plattform erklärt. Wer aber weitere Hintergründe erfahren möchte, muss auch auf Youtube ausweichen.
Einblick in die Plattform
Da die Plattform genau gleich funktioniert, wie die von Crowdrising, gehe ich hier nicht näher auf die Funktionsweise der Plattform ein, sondern schaue direkt auf die Zahlen, die zugrunde gelegt sind.
Folgendes ist auf der Website zu lesen:
Das klingt auf den ersten Blick eigentlich ganz in Ordnung. Es werden 120 Leute benötigt, um deine Matrix komplett zu befüllen und es können bis zu $50875 “verdient” werden. Das Irreführende an diesem Bild ist allerdings, dass zwar nur 120 Leute benötigt werden, um deine Matrix zu befüllen, um aber die versprochenen $50875 auch wirklich zu bekommen, musst du nicht nur dein Level 4 komplett aufgefüllt haben, sondern du musst auch sicherstellen, dass auch die Leute, die in deinem Level 4 sind, selber bis ins Level 4 kommen und damit ihre Aufstiegsspende an dich zahlen. Bis das der Fall ist, sind etwa 3.280 Leute unter die eingeschrieben. Dafür, dass erst 18.000 Personen mitmachen, ist das eine recht große Anzahl, aber theoretisch sicher machbar.
Allerdings muss man dabei beachten, dass in dieser Matrix die Spendenverteilung etwas ungünstig ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass du bei diesem System aus eigener Tasche nachzahlen musst, ist extrem hoch. Warum? Weil die Spenden, die du direkt von den drei Leuten unter dir erhälst, genau $75 betragen – $25 davon decken also deine Initialkosten und die übrigen $50, musst du weiterreichen, um in das nächste Level aufsteigen zu können. Wenn nun die erste Person, die du eingeschrieben hast, bereits selber eine Person wirbt, bevor du die anderen zwei Plätze gefüllt hast, läufst du Gefahr, dass du die Spende dieser Person verpasst, wenn sie selber auch schnell jemanden wirbt. Du musst also sehr schnell unterwegs sein, in den ersten zwei Ebenen, damit du nichts verpasst, oder aus eigener Tasche nachzahlen musst.
Im Team läuft alles besser
Bitte macht euch bewusst, dass hinter Werbesprüche wie „Wir arbeiten im Team – jeder unterstützt jeden“ absolut nichts steht. Wie schon im ersten Artikel erläutert, funktioniert ein “Alle für Alle” bei Pyramidensystemen nicht. Es ist rechnerisch schlicht unmöglich, dass alle Mitlglieder eines “Teams” gemeinsam arbeiten und dabei alle gut wegkommen. Wer also der Aufforderung seiner “Teamspitze” nachkommt und Leute unter einem sogenannten Teamlink einschreibt, anstatt unter seinem eigenen, sollte sich klarmachen, dass er nicht erwarten kann, dass seine Teamspitze nachher genauso ihn unterstützen kann. Die Teamspitze hat ja so viele Leute unter sich, die sie alle gleichzeitig unterstützen müsste.
Nehmen wir dir ersten 120 Mitglieder einer vollen Matrix. Damit diese aufsteigen können, brauchen sie nicht nur alle 4 Level voll (ab diesem Punkt ist der oberste auch durch), sondern ihr Level 4 muss auch genügend Leute unter sich haben, um aufzusteigen und zu spenden. Das sind dann 265.719 Leute (das sind deutlich mehr, als bisher Mitglieder eingetragen sind).
Wenn man jetzt noch überlegt, dass die 260.000 Leute mit den Worten Teamarbeit gelockt werden, wird schnell klar, dass letztendlich aber nur die obersten im Team profitieren werden. Da kann man das Wort TEAM so groß schreiben, wie man will. Wenn dir also jemand erzählt, dass ALLEN besser geholfen sei, wenn du fürs Team arbeitest, hat das Pyramidensystem noch nicht verstanden, oder er erzählt dir schlicht und ergreifend eine Lüge und meint in Wirklichkeit “allen über dir”.
Besonderheiten
Universal Plan B warnt eindringlich davor, einige spezielle Wörter beim Werben und bei Spendenzahlungen zu verwenden, wie zB. das Wort „Spende“. Das ist ganz spannend vor dem Hintergrund, dass Paypal grundsätzlich keine HYIP und MLMs unterstützt. Das bedeutet also, wenn Paypal den wahren Grund einer Spende erfährt, könnte es sein, dass der Benutzer von Paypal gesperrt wird. Dazu können wir mal einen Blick in die Terms&Conditions von Paypayl werfen:
Sie dürfen PayPal nicht für folgende Aktivitäten nutzen […] (b) Pyramidenspiele oder ähnliche Programme unterstützen, die einen schnellen Geldgewinn versprechen,
Wer noch der Meinung ist, dass es sich hier um kein Pyramidensystem handelt, kann auch noch gerne einen Blick auf die englische Version werfen:
(b) support pyramid or ponzi schemes, matrix programs, other „get rich quick“ schemes or certain multi-level marketing programs
Nun ist es so, dass die meisten Mitglieder auf Paypal als Zahlungsanbieter setzen, da das einfach und schnell geht. Wenn man ein bisschen im Internet nachforscht, stößt man auf einige Fälle, in denen tatsächlich Paypal Accounts gesperrt wurden, mit Verdacht auf solche Systeme. Daher warnt Universal Plan B auch davor, den Plattform-Namen bei der Zahlung anzugeben, oder sonstige Angaben zu machen, die in Verbindung mit MLMs gebracht werden könnten.
Das Problem dabei ist es bisschen, dass du deine Spender zwar darum bitten kannst, aufzupassen, was sie in ihrem Spendenkommentar schreiben, aber Kontrolle darüber hast du nicht. Jeder, der also Paypal als Zahlungsmethode verwendet, bewegt sich auf dünnem Eis und läuft Gefahr, gesperrt zu werden. Als Alternative kann man natürlich beliebige andere Zahlungsanbieter verwenden, allerdings ist da die Wahrscheinlichkeit geringer, dass alle Leute, die dir spenden wollen, auch einen Account bei genau diesem Anbieter haben. Für das europäische Inland bleibt dann noch die gute alte Banküberweisung. Allerdings bedeutet das, dass du deine Kontodaten auch im System hinterlegen muss, und jeder, der ab irgendeinem Punkt an dich spenden muss/möchte, kann diese Daten einsehen. Ist sicher also auch nicht jedermanns Sache.
Als zweite Besonderheit bietet das System die Möglichkeit Text-Werbung zu schalten. Das wurde eingeführt, um nach außen hin ein “Produkt” bieten zu können, damit es nicht sofort auffällt, dass hier nur für “Mitgliedschaften” gezahlt wird. Allerdings ist nirgendwo ersichtlich, ob und wo diese Werbung tatsächlich auch geschaltet wird.
Kosten
Die Erst-Spende kostet $25. Ob du danach noch weitere Beträge aus deiner Tasche zahlen musst, kommt ganz darauf an, wie gleichmäßig deine Matrix anwächst. Wenn du deine Spende für den Aufstieg nicht aus den erhaltenen Spenden bezahlen kannst, musst du entweder auf weitere Spenden verzichten, oder aus eigener Tasche nochmal Geld nachlegen.
Auch bei diesem System gilt: wenn dich jemand persönlich unterstützen möchte, kommt sein Geld bei dir gar nicht an, weil du die Spenden ja zum großen Teil weiterleiten musst.
Fazit und Gesamteinschätzung
Von den vorgestellten Crowdrising Plattformen ist sicher Universal Plan B das, was in der Theorie noch am meisten Erfolg verspricht. Von den anderen Systemen unterscheidet es sich allerdings lediglich im Aufbau der Spendenmatrix oder der Höhe des Einsatzes. In den moralischen Grundsätzen ist das System gleich gestrickt. Die hohen Geldbeträge werden immer an die Pyramidenspitze weitergeleitet.
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